Neuschwanstein - der Schwanengesang von König Ludwig II

Pin
Send
Share
Send

Vorbei sind die Zeiten von Burgen und Festungen, Rittern und Schlachten, Bällen und Krinolinen. Aber viele Menschen werden vom Charme vergangener Jahrhunderte angezogen, ihrer phantasmagorischen und märchenhaften, romantisierten Vergangenheit. Königsschlösser, darunter der Löwenanteil der deutschen Schlösser, bleiben beliebte Touristenziele. Ohne Zweifel hat sich Schloss Neuschwanstein in Deutschland den Titel des berühmtesten und beliebtesten nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt verdient.

Die einzigartige Baugeschichte von Schloss Neuschwanstein

Das Schloss liegt in Bayern, nahe der Stadt Füssen. Die Gegend liegt in den Bergen, wo Ruhe und Frieden herrschen. Heute wird die Stille von zahlreichen Touristenströmen gestört, die das Schloss mit eigenen Augen sehen wollen. Denn wenn man sich ein Foto von Neuschwanstein anschaut, entsteht eine Illusion von Fabelhaftigkeit und Vergänglichkeit.

Die Geschichte des Palastes kann nicht als typisch bezeichnet werden, sie ist eher lakonisch. Seine Idee entstand in den Fantasien König Ludwigs II. und wurde dem Künstler Christian Jank sowie den Architekten Eduard Riedel und Georg von Dolman anvertraut, die Idee zum Leben zu erwecken.

Im September 1869 wurde der Grundstein für Neuschwanstein gelegt. Die Bauarbeiten dauerten 17 Jahre, wurden aber während der Regierungszeit und des Lebens des Monarchen nie abgeschlossen.

1883 wollte der König in einem unvollendeten Schloss wohnen. Am 8. Juni 1886 entschied eine medizinische Kommission, dass der Herrscher psychisch krank war, gefolgt von einer sofortigen Entfernung vom Thron. Eine Woche später, am 13. Juni, starb der Monarch unter unbekannten Umständen. Und das größte Werk seines Lebens erstrahlte nie in seiner beabsichtigten Pracht.

Das Äußere und die Architektur des Schlosses

Ludwig II. von Bayern ist aus historischen Chroniken als „fabelhaft“ oder „verrückter König“ bekannt. Der Monarch verspürte kein besonderes Interesse an den Fragen der politischen, wirtschaftlichen und vor allem der militärischen Aktivitäten der Staaten, er wurde von Kunst, Literatur und Architektur mitgerissen. Der König hatte einen einzigartigen Geschmackssinn und eine reiche Fantasie.

Die Einzigartigkeit von Ludwigs Persönlichkeit spiegelte sich in den Projekten wider, die jedem nach seinem Willen errichteten Gebäude, darunter auch das deutsche Schloss Neuschwanstein, Einzigartigkeit und Originalität verleihen.

Architektur, Struktur und Äußeres des Palastes sind von Eklektizismus durchdrungen, denn der König selbst und seine vertrauten Architekten wollten eine Art Quintessenz der besten Stilrichtungen schaffen, um die vergangenen Epochen in einem einzigen Bild zu verkörpern.

Ludwig von Bayern förderte viele Künstler und schenkte Richard Wagner besondere Gefallen. Die berühmte Oper des Komponisten Lohengrin beeindruckte den Monarchen schon als junger Mann zutiefst und hinterließ eine ewige Spur in seiner Seele. Vermutlich wurde das Thema der Arbeit zu einem starken Impuls für die spätere Erstellung eines Projekts für ein Märchenschloss.

Der Grundriss der Residenz und der angrenzenden Gebäude stimmt praktisch mit dem klassischen mittelalterlichen überein.

Das Ensemble hat die Form eines Rings, der einen Innenhof bildet, bestehend aus fünf Gebäuden: einem Herrenhaus, einer Frauenwohnung, einem Ritterhaus, einem Tor und einem Wachturm. Bemerkenswert ist, dass fast alle Gebäude dank der Kalksteinverkleidung weiß sind.

Die Einfahrt nach Neuschwanstein ist eine Auffahrt, an deren Rändern zwei Türme stehen. Das Gebäude zeichnet sich durch seine helle Farbe aus, denn die Hauptfläche besteht aus unverputztem rotem Backstein und der mit gelbem Sandstein verkleidete Giebel und die Türme bilden einen scharfen Kontrast. Der nördliche Teil der unteren Terrasse ist mit dem viereckigen Turm verbunden, der 45 Meter in die Höhe ragt.

Im Innenhof, auf der oberen Terrasse, befindet sich ein dreistöckiges Ritterhaus, das für wirtschaftliche Zwecke bestimmt war und Dienstbotenzimmer beherbergte. Die Frauenquartiere liegen gegenüber, aber da der König ledig war, dienten sie einem dekorativen Zweck. In der Mitte befindet sich ein hohes fünfstöckiges Herrenhaus, das die Rolle des Hauptgebäudes spielt.

An der Westseite des Herrenhauses befindet sich ein Balkon mit herrlichem Blick auf den Alpsee. Die raue, schwerfällige Form der Gebäude wird durch dekorative Balkone, Skulpturen, Zierleisten, Türme und Erker unterstützt. Das architektonische Ensemble wurde sorgfältig entworfen, um atemberaubende Panoramablicke von jeder Seite zu bieten.

Innenräume und deren Dekoration

Unter allen Sehenswürdigkeiten Deutschlands ist Schloss Neuschwanstein das skurrilste und luxuriöseste Interieur. Diese Kombination ist nicht überraschend. Die Extravaganz erklärt sich aus dem Wunsch des Königs, jedes Detail auf ein undenkbares Ideal zu bringen, denn die Arbeit an allen Räumlichkeiten war mühsam und intensiv, bis sie am Ende die Launen des Herrschers befriedigte. Und Luxus ist das Ergebnis von viel investiertem Kapital, dessen Höhe 6 Millionen Goldmark übersteigt.

Saal der Sänger und Thronsaal

Der zentrale Innenraum ist der Sängersaal. Seine Wände sind voll von zahlreichen Leinwänden, die die Legende von Persifal illustrieren. Der Thronsaal ist eine wahre Schatzkammer der Kunst, die direkt mit der Religion verbunden ist. Ein markantes Beispiel dafür kann ein basilikumartiges Lesezeichen mit einer speziellen Nische sein, in der der Thron platziert werden sollte, als Symbol für die Verbindung zwischen den Herrschern - himmlisch und irdisch. Säulen und Treppen von außergewöhnlicher Schönheit sind aus künstlichem Marmor und Lapislazuli.

Unterer Saal und Arbeitszimmer

Die untere Halle befindet sich neben dem Thronsaal. Seine Hauptdekoration sind gewölbte Öffnungen, die optisch den Effekt erzeugen, den Raum zu erweitern. Gekrönt werden sie von Wandmalereien, die den skandinavischen Helden Sigurd darstellen.

Von der unteren Halle führt ein Durchgang direkt in das Arbeitszimmer des Monarchen, das ein Beispiel für den romanischen Stil ist. Die Wände in diesem Raum sind mit Gemälden bemalt, die der Sage des Barden Tannhäuser, der Hauptfigur in Wagners gleichnamiger Oper, gewidmet sind. Dieses Musikstück ist wohl besonders ins Herz des Herrschers eingedrungen, da Szenen, die sein Motiv wiederholen und die Hauptfigur Tannhäuser darstellen, das königliche Anwesen Linderhof schmücken.

Grotte

Der ungewöhnlichste Ort in Neuschwanstein ist die Grotte, die Verkörperung der unglaublichen Fantasie des Königs. Dieses Zimmer befindet sich auf der 3. Etage und ist eine nachgebaute unterirdische Höhle mit einem echten Wasserfall im Inneren. Ludwigs besondere Laune war es, die Grotte durch einen Hörgang mit dem Sängersaal zu verbinden.

Die erstaunlichen Überraschungen enden hier nicht, denn wenn Sie tief in den Raum gehen, finden Sie sich vor einer durchsichtigen Glastür wieder, die zum Balkon führt. Hier eröffnet sich Ihnen ein beruhigendes Bild: Häuser im Dorf, ein Tal, Berge und im Hintergrund ein See.

Interessante Fakten

Trotz seiner kurzen Geschichte ist Schloss Neuschwanstein von zahlreichen Legenden umhüllt, deren Zuverlässigkeit nicht zu 100 % bestätigt werden kann.

Die besondere Lage des Schlosses

Neuschwanstein wurde an der Stelle einer zerstörten alten Festung gegründet, die ihren Namen direkt vom Wappenvogel der Schwangauer Grafenfamilie – dem Schwan – erhielt. Doch das Fundament für das Wohnhaus war nicht so einfach zu schaffen, so dass Ludwig II. für den ersten Bauabschnitt den Auftrag erteilte, das Hochplateau durch eine gewaltige Felsexplosion abzusenken.

Wanderroute von Ludwig von Bayern

Neben der Burg, oberhalb der Klamm und des Wasserfalls, auf 92 m Höhe, befindet sich eine weitere unglaubliche Attraktion - die Marienbrücke. Nach Informationen über das Leben des Königs liebte er es, abends allein auf die Brücke zu klettern und hier Stunden zu verbringen, um die Schönheit seiner Idee zu genießen.Heutzutage dient die Brücke als Aussichtsplattform und Tausende von Touristen passieren jedes Jahr den Weg.

Reichsbank-Gold

Eine andere Legende besagt, dass während des Zweiten Weltkriegs die Goldreserven des Dritten Reiches im sagenhaften Neuschwanstein gelagert wurden. Am Ende des Krieges wurden alle Schätze abtransportiert und ihr Standort ist in die Geheimnisse der Geschichte versunken.

Die Kosten der Exkursion und die Öffnungszeiten des Schlossmuseums

Als beliebtestes Schloss des Landes ist Neuschwanstein täglich außer an Weihnachtswochenenden und Feiertagen für Besucher geöffnet. Öffnungszeiten im Sommer von 9.00 bis 18.00 Uhr, im Winter von 10.00 bis 16.00 Uhr.

Auf eigene Faust kann man das Schloss nicht erkunden, der Besuch der Sehenswürdigkeiten ist nur im Rahmen einer Ausflugsgruppe möglich. Der Preis für das Ausflugsticket beträgt 9 €.

Die Sprache der Exkursionen ist Englisch und Deutsch, bei Bedarf können Sie jedoch zusätzlich einen Audioguide in Russisch mitnehmen.

Route: wie kommt man zum Schloss

Da Schloss Neuschwanstein in der Nähe von München liegt, sollten Sie bedenken, wie einfach es ist, von dieser Stadt zu den Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Zuerst müssen Sie eine direkte Zugfahrkarte vom Bahnhof München zum Bahnhof Füssen kaufen. Züge in diese Richtung verkehren fast stündlich. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden.

In Füssen angekommen, verlassen Sie den Bahnhof, eine Bushaltestelle befindet sich direkt daneben. Sie benötigen die Buslinie 78, die Sie direkt zum Schloss bringt. Kaufen Sie ein Ticket und fahren Sie mit diesem Bus bis zur Haltestelle Hohenschwangau.

Wenn Sie aus dem Transport aussteigen, sehen Sie sofort zwei Burgen, die sich gegenüber liegen, wählen Sie die Straße zu jedem entsprechend dem Schild direkt am Boden.

Die genaue Adresse des Schlosses lautet Neuschwansteinstraße 20, 87645 Schwangau, Deutschland.

Beliebte Schlösser in Deutschland

Deutschland ist reich an antiken Architekturstrukturen im romantischen Stil. Daher wird empfohlen, bei der Ankunft in einem bestimmten Land die Umgebung sorgfältig zu studieren, denn in fast jedem finden Sie einen Palast, der in Ihrer Freizeit einen Besuch wert ist.

Residenz Hohenschwangau

Wie bereits erwähnt, befindet sich im Dorf Hohenschwangau das berühmte Neuschwanstein, und hier befindet sich auch das zweite gleichnamige Königsschloss. Das heißt, in dieser Gegend haben Sie die Möglichkeit, zwei Residenzen gleichzeitig zu besuchen.

Ludwig verbrachte seine Kindheit in Hohenschwangau, daher kann dieses Schloss als "elterlich" bezeichnet werden.

Auf Wunsch Maximilians von Bayern wurde es gelb gestrichen. Das Hauptmotiv im Äußeren und Inneren des Palastes ist das gleiche Schwanenthema. Es lohnt sich, zunächst Hohenschwangau zu besuchen, denn hier wurden Ludwigs Weltanschauung und Lebensprinzipien geprägt, die später helfen werden, seine Pläne für den eigenen Wohnsitz besser zu verstehen.

Von Hohenschwangau aus gelangen Sie bequem zur "Alpenperle" - dem bayerischen Dorf Oberammergau. Seine Besonderheit sind kleine, bunt bemalte Häuser, von denen jedes seine eigenen Besonderheiten hat.

Heidelberger Schloss

In Deutschland lohnt es sich, einen Besuch des berühmten Hauptwohnsitzes der Kurpfalz-Herrscher im Voraus zu planen. Das Heidelberger Schloss gehört zu den ältesten Schlössern des Landes. Es ist mit Sicherheit bekannt, dass es im 13. Jahrhundert gegründet wurde.

Im Untergeschoss befindet sich das Heidelberger Weinfass, das größte Weinfass der Welt.

Abschluss

Schloss Neuschwanstein sieht fabelhaft aus, aber der Eindruck, den die Besucher hinterlassen, ist mehrdeutig. Einige Touristen konzentrieren sich auf Luxus, während ihre Fantasie ein wohlhabendes und sorgloses königliches Leben malt. Andere gehen die Wege entlang, auf denen einst der Fuß des Monarchen trat, bewundern den Blick von der Marienbrücke auf das Schloss und stellen sich vor, wie einsam und unglücklich er im Grunde war, anders als die anderen und in seine innere Welt eingetaucht.

Bei einem Schlossbesuch haben Sie nicht nur die Möglichkeit, die herrliche Berglandschaft und die anmutige "Schwanenburg" zu sehen, sondern auch in die romantische Atmosphäre der Vergangenheit einzutauchen und der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Pin
Send
Share
Send